Ein Dachzelt - was ist das eigentlich? Und welche Arten von Dachzelten gibt es? Genau diesen Fragen, sowie einiger weiterer häufig gestellter Fragen, wollen wir in diesem Beitrag einmal nachgehen.
Also zunächst erst einmal ist ein Dachzelt ganz banal gesagt ein Zelt, welches auf dem Dach eines PKWs montiert wird. Tatsächlich sind die allermeisten handelsüblichen Fahrzeuge dafür geeignet. Das Dachzelt wird wie eine Dachbox über Querträger mit dem Fahrzeug verbunden und kann so super einfach und flexibel überall mit hingenommen werden.

Grundsätzlich lassen sich dabei drei Arten von Dachzelten unterscheiden:
Fairerweise muss man sagen, dass es mittlerweile auch erste Typen von aufblasbaren Dachzelten gibt. Da dieses jedoch noch ganz neu am Markt sind und wir mit diesem Typ noch keinerlei Berührungspunkte hatten, sollen diese zunächst unberücksichtigt bleiben.



Planen-Dachzelt
Diese Art des Dachzeltes ähnelt am meisten einem typischen Bodenzelt. Das Dach wird durch das Aufspannen einer Zeltplane realisiert.
Beim Zusammenpacken wird
einfach die Hälfte der Bodenfläche auf die andere geklappt. Das Zelt selbst
bleibt dabei zwischen den Bodenplatten liegen.
An der nun oben liegenden Bodenplatte ist in den meisten Fällen direkt die Teleskop-Leiter angebracht. Diese wird einfach zusammengeschoben und anschließend wird das "Päckchen" mittels einer weiteren Transportplane wind- und wetterfest eingepackt.
Aus unseren Erfahrungen resultieren aus den genannten Eigenschaften für Reisen und Camping folgende Vor- und Nachteile:
Vorteile | Nachteile |
+ Geringes Packmaß + Viel Platz + Kostengünstig in der Anschaffung + Niedriges Gewicht (Dachlast) + Gute Rundumsicht aus dem Zelt | - Auf- und Abbauzeiten (ca. 10min) - Aerodynamik (Windgeräusche und Spritverbrauch |


Hartschalen-Dachzelt
Das Hartschalen-Dachzelt ähnelt im Transport stark an eine herkömmliche Dachbox, welche von einem Hardcase umgeben ist. Beim Dachzelt ist dieses Material meistens GFK.
Je nach Art des Hartschalen Dachzeltes dient dieses Hardcase im aufgeklappten Zustand als Dach oder wie rechts beim Skycamp von iKamper zu sehen: als Rückwand. Das besondere an diesen Zelten ist, dass sie sich je nach Mechanismus innerhalb von Sekunden aufklappen (bzw. aufkurbeln) lassen.
Wir durften mit dem Hartschalen-Dachzelt schon reichlich Erfahrungen sammeln und wollen Euch auch hier mit einer kleinen Aufzählungen unserer persönlichen Vor- und Nachteile verdeutlichen, warum dieser Typ unser Favorit ist:
Vorteile | Nachteile |
+ Super schneller Auf- und Abbau + Festes Dach/ feste Rückwand + Aerodynamik beim Fahren + Beim Skycamp auch sehr viel Platz | - Hohes Gewicht & großer Platzbedarf - Eingeschränkte Rundumsicht - Meist schlechtes Verhältnis von Packmaß zu Platz (Häufig: Grundfläche = Liegefläche) |


Hybrid-Dachzelt
Als dritte Form gibt es noch sogenannten Hybrid-Dachzelte. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie versuchen die Vorteile von Hartschalen- & Planen-Dachzelten zu verbinden.
Ein Beispiel hierfür ist das X-Cover von iKamper. Bei diesem wird wie bei den Planen-Dachzelten eine der zwei Bodenplatten im eingepackten Zustand auf die andere geklappt. Entscheidender Unterschied hierbei ist jedoch, dass keine Plane zum wetter- und witterungsfesten Verschließen des Dachzeltes nötig sind.


Die Bodenplatte bildet den Deckel und über
einen breiten Planen-Streifen, welcher fest an dieser Platte fixiert ist, wird über einen Reisverschluss (bzw. einen Zurrgurt beim neuen X-Cover 3.0) das Zelt wetter- & witterungsfest verschlossen. Und das ganze funktioniert auch! Selbst bei schnellen Fahrten durch strömenden Regen, konnten wir das Inneres des Zeltes nicht nass bekommen. Ein weiterer Vorteil speziell beim X-Cover ist, dass durch die das geringere Eigengewicht und die integrierten Querträger im Deckel weitere Dinge, wie Sportgeräte transportiert werden können.
Da wir mit diesem Typ Zelt bis auf wenige Fotoshootings noch keine realen Camping-Erfahrungen haben, wollen wir zunächst auf eine Auflistung von Vor- und Nachteilen verzichten. Diese wird aber ergänzt, sobald wir mit einem solchen Zelt mal campen waren :-)
FAQs - Häufig gestellte Fragen zum Thema Dachzelt
Mein Auto hat nur eine Dachlast von 75kg. Kann ich da überhaupt in einem Dachzelt schlafen?
Darauf gibt es ein klares Ja! Denn die vom Hersteller angegebene Dachlast eines Fahrzeugs bezieht sich in der Regel auf die dynamische Dachlast - also die Last, die während der Fahrt auf dem Fahrzeugdach transportiert werden darf. Dies hat unter anderem Gründe der Fahrstabilität bei zum Beispiel Kurvenfahrten oder starken Bremsungen. Im Stand hält das Dach eines Fahrzeuges ein vielfaches dieser Dachlast ohne nahhaltige Beschädigungen aus. Schließlich sind die Dächer in vielen Fällen ja auch so konstruiert, dass sie im Falle eines Unfalls die Fahrgastzelle bestmöglich erhalten sollen ("Überschlag"). Für dich ist daher nur relevant ob dein Wunschzelt in Kombination mit den Querträgern weniger wiegt als die angegebene Dachlast deines Fahrzeugs.
Beim Fahren mit dem Dachzelt entstehen laute Windgeräusche. Was kann ich dagegen tun?
Grundsätzlich hast du drei Möglichkeiten um die Windgeräusche zu minimieren:
Setze dein Dachzelt soweit wie möglich nach hinten und minimiere so den vorderen Überstand des Zeltes über der Windschutzscheibe.
Häufige Ursache für Windgeräusche sind Nuten, Rillen und Kanten in den Dachgepäckträgern bzw. den Quertägern. Versuche diese weitestgehend zu verschließen. Meist hilft da einfach schon etwas Panzerband.
Montiere zusätzlich einen Windabweiser*. Dieser sorgt dafür, dass gar nicht erst größere Mengen Luft zwischen Autodach und Dachzelt hindurch können, durch welche an bestimmten Kanten, Nuten und Ähnlichem laute Geräusche entstehen können. Beachte jedoch, dass ein Windabweiser eine gewisse Fahrzeuggröße voraussetzt.
Zu guter Letzt solltest Du auch nicht zu schnell fahren. Ab einer gewissen Geschwindigkeit sind laute Windgeräusche physikalisch einfach nicht mehr vermeidbar. Je Nach Dachzelt und Querträger sind üblicherweise Geschwindigkeiten schneller als 120 km/h bzw. 130 km/h nicht empfohlen.
Was für welche Dachträger brauche ich für ein Dachzelt?
Grundsätzlich sind die meisten handelsüblichen Querträger für die Montage eines Dachzeltes geeignet. Beachten solltest Du jedoch, dass die Träger für dein Fahrzeug passend sind. Darüber hinaus würden wir grundsätzlich immer Dachträger mit einem quadratischen Querschnittsprofil empfehlen (z.B. die Thule Square Bar*), denn viele Dachzelte werden mit einer zangenähnlichen Befestigung an der Querträgern fixiert. Das quadratische Profil bietet bei diesen die meiste Kontaktfläche für die Backen der Befestigung.
Ist die Matratze schon im Dachzelt drin?
Zu den meisten Dachzelten lässt sich direkt eine passende Matratze erwerben, welche im zusammengebauten Zustandes im Dachzelt bleiben kann. Darüber hinaus gibt es meist die Möglichkeit zusätzliches ein Mesh-Gewebe als Matratzenunterlage gegen Feuchtigkeit zu erwerben. Diese können wir nur absolut empfehlen. Auch sorgt sie für weiteren Schlafkomfort.
Kann meine Bettwäsche im Dachzelt bleiben?
Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Das hängt immer sowohl von der Art der Bettwäsche ab als auch vom Dachzelttyp. Wir konnten beispielsweise unseren dünnen Sommerschlafsäcke plus Kissen ohne Probleme im zusammengeklappten Skycamp lassen. Dieses ist wohl auch meistens der Fall! Wohingegen unsere dickeren Winterschlafsäcke leider immer wieder mit zurück ins Auto mussten.
Wie schnell darf ich mit dem Dachzelt fahren?
Gesetzlich betrachtet gibt es für diese Frage keine genaue Antwort. Die meisten Hersteller von Dachgepäckträgern oder auch den Dachzelten selbst geben aber meist empfohlene Höchstgeschwindigkeiten von 120 km/h bis 130 km/h an.
Falls du weitere Fragen oder Anregungen hast, schreib uns doch gerne hier oder kontaktiere uns über unsere Social-Media-Kanäle oder per Mail.
Bei den mit * gekennzeichneten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Wenn ihr über diese Links etwas kauft, hat das für Euch keine Nachteile, wir erhalten jedoch eine kleine Provision. Vielen Dank! :-)
